Niedersachsens Schulen. Klar für den Frieden
Im Innenhof der Bentheimer Burg haben die Kinder mit Taubenzüchtern sogar einige Friedenstauben starten lassen.
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine ist der Ruf nach Frieden lauter geworden: Junge und alte Leute auf der ganzen Welt fordern, dass bewaffnete Kämpfe sofort aufhören sollen – nicht nur in der Ukraine, sondern an allen Orten, wo Krieg herrscht.
Ein großes Zeichen für den Frieden haben nun die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Bad Bentheim gesetzt: Am Freitagvormittag trafen sich sämtliche Mädchen und Jungen der Schule im Innenhof der Burg Bentheim, lasen mahnende Worte, sangen ein gemeinsames Lied und ließen sogar Friedenstauben aufsteigen. Zahlreiche Eltern hatten sich ebenfalls dort eingefunden und spendeten den Kindern kräftigen Beifall.
Sämtliche Kinder der Grundschule Bad Bentheim haben am Freitagvormittag im Innenhof der Bentheimer Burg ein Zeichen für den Frieden gesetzt.
Es war ein beeindruckendes Bild, als Klasse für Klasse rund 350 Schüler in den Burghof zogen. Zuvor hatten sie von der Grundschule aus einen Sternmarsch zur Burg unternommen. Schulleiterin Eva Klein-Reesink hieß das Publikum willkommen, ehe die Kinder eigens gedichtete Verse vortrugen. Die Worte waren angelehnt an ein Werk mit dem Titel „Dann gibt es nur eins!“, das von dem Schriftsteller Wolfgang Borchert stammt. Borchert lebte von 1921 bis 1947, wurde also nur 26 Jahre alt und hat selbst die Schrecken des Zweiten Weltkriegs miterlebt.
„Du. Mensch aus Bad Bentheim. Wenn dir jemand sagt: Wir kämpfen! Sag NEIN!“, lautete einer der Verse. Oder: „Du. Mensch in der Welt. Wenn sie dir morgen sagen, du sollst dir statt Freunden Feinde machen. Dann gibt es nur eins: Sag NEIN!“ Oder: „Du. Kind auf dem Schulhof. Wenn dir morgen jemand befiehlt, du sollst nicht mehr spielen, sondern deine Mitschüler schlagen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!“ Bei „Sag NEIN!“ stimmten jeweils alle Anwesenden mit ein.
Sämtliche Kinder der Grundschule Bad Bentheim haben am Freitagvormittag im Innenhof der Bentheimer Burg ein Zeichen für den Frieden gesetzt.
Danach sangen alle das Friedenslied „Komm, wir wollen Freunde sein“, in dem es heißt: „Komm, wir wollen Freunde sein, sing mit mir, mach mit! Lachen, streiten und verzeihen – ich tu den ersten Schritt“. Die Friedensaktion richtete sich also nicht nur gegen die Kriege der Erwachsenen, sondern auch gegen böses Verhalten unter Kindern. Die Botschaft war: Jeder kann einen Beitrag leisten, dass diese Welt ein friedlicherer Ort ist. Ein besonderes Symbol folgte zum Abschluss: Die Schule hatte Taubenzüchter aus Bad Bentheim eingeladen, die ihre Tiere mitbrachten und dann als „Friedenstauben“ aufsteigen ließen.
Mit ihrer Aktion ist die Grundschule Bad Bentheim einem landesweiten Aufruf gefolgt: Das Kultusministerium, das für die Schulen in unserem Bundesland zuständig ist, hatte alle Schulen aufgefordert, sich mit eigenen Projekten für den Frieden starkzumachen. Das gemeinsame Motto lautete: „Niedersachsens Schulen. Klar für den Frieden.“